Stadthaus – Terror und Gewalt
Das Stadthaus am Neuen Wall war bis Juli 1943 Hamburgs Polizeipräsidium.
Von 1933 bis 1943 war das Stadthaus Zentrale des nationalsozialistischen Terrors für Hamburg und Norddeutschland. Hier befanden sich die Leitstellen der Kriminalpolizei und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Von hier wurde die Überwachung und Verfolgung von politischen Gegnern, Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und vielen anderen Gruppen organisiert.
Mit so genannten „verschärften Vernehmungsmethoden“ erzwang die Kriminalpolizei im Stadthaus damals ihre Geständnisse. Viele tausend Männer und Frauen wurden in den Kellerräumen inhaftiert und misshandelt. Auch der Kriegseinsatz norddeutscher Polizisten in Polen und in der Sowjetunion und deren Mitwirkung am Völkermord wurden von hier aus vorbereitet.
Beim großen Bomben-Angriff der Alliierten im Juli 1943 wurde das Stadthaus und auch das darin eingerichtete Kriminal- und Polizeimuseum größtenteils zerstört. Seit Januar 2020 erinnert eine Dauerstellung in den Stadthöfen an der Stadthausbrücke 6 an dieses dunkelste Kapitel Hamburger Polizeigeschichte, vgl. Geschichtsort Stadthaus auf unserer Seite „Freunde und Förderer“.
Im ehemaligen Stadthaus an der Stadthausbrücke 6 befand sich zurzeit des Nationalsozialismus das Polizeipräsidium Hamburg.