Mit Blaulicht und Martinshorn
Eine Einsatzfahrt auf Hamburgs Straßen. Das können Besucher nur im Polizeimuseum erleben.

Hier dürfen sich alle unsere Besucherinnen und Besucher einmal hinter das Lenkrad eines echten Funkstreifenwagens setzen. Mit Sonderrechten geht es dann virtuell durch die Hamburger City.
Ob "flüchtiger Täter nach Raub" oder "Familienstreit", je nach Dringlichkeit erteilt im realen Polizeialltag eine Disponentin oder ein Disponent, unsere sogenannten Michelsprecher, in der Polizei-Einsatz-Zentrale der Streifenwagenbesatzung über Funk die "Sonderrechte". Damit wird Polizisten im Einsatz die Vorfahrt und der Vorrang in sämtlichen Verkehrssituationen gewährt. Alle müssen Platz machen oder stehenbleiben. In der vollen Innenstadt oder im Berufsverkehr oft keine leichte Aufgabe.
"Natürlich soll die Fahrt im echten Streifenwagen vorrangig Spaß machen! Aber wir wollen mit dieser Simulation auch eine Botschaft rüberbringen: Wer einmal mit Blaulicht und Martinshorn gefahren ist, sich auf den Straßenverkehr konzentrieren und gleichzeitig gedanklich den bevorstehenden Einsatz vorbereiten musste, bekommt eine Ahnung davon, wie anspruchsvoll und adrenalinsteigernd diese Einsatzfahrten für Polizisten sein können", sagt ein Mitarbeiter des Museums.

Mit 560 Kilo das schwerste Exponat im Polizeimuseum
Damit der Peterwagen (Mercedes-Benz der E-Klasse) im Polizeimuseum Platz finden konnte, musste man sich für ein halbes Fahrzeug entscheiden. Bei einem Verkehrsunfall in Rahlstedt war ein Streifenwagen so stark an seiner rechten Seite beschädigt worden, dass dieser als Totalschaden ausgemustert werden musste. In 500 Arbeitsstunden wurde der Peterwagen dann im Rahmen einer Lehrlingsausbildung zersägt und anschließend wieder so hergerichtet, dass er nun zu einem besonderen Erlebnis für Museumsbesucher geworden ist.
Satte 560 Kilo bringt der längsseitig halbierte Streifenwagen auf die Waage und ist damit das schwerste Exponat im Polizeimuseum. Nur ein stattlicher 30-Tonnen-Kran war in der Lage, das Schwergewicht durch ein ausgebautes Fenster ins Obergeschoss des Polizeimuseums zu heben. Im Kofferraum des Streifenwagens finden Sie hierzu eine anschauliche Bildmappe.