Geschichtsort Stadthaus
Eine Dauerausstellung informiert über das Stadthaus als Zentrale von Terror und Gewalt.
Seit Januar 2020 gibt es mit dem Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6 eine deutsch-englische Dauerausstellung. Mit ihr wird an das dunkelste Kapitel Hamburger Polizei- und Stadtgeschichte erinnert: Von 1933 bis 1943 war das Stadthaus Zentrale des nationalsozialistischen Terrors für Hamburg und Norddeutschland. Hier waren die Leitstellen der Kriminalpolizei und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) untergebracht. Von hier wurde die Überwachung und Verfolgung von politischen Gegnern, Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und vielen anderen Gruppen organisiert.
Die Inhalte der Ausstellung wurden von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme erarbeitet. Darüber hinaus informieren illuminierte Stelen und Tafeln auf der Brücken-Arkade über dem Bleichenfleet über die Bau- und Nutzungs-geschichte des ehemaligen Stadthauses. Der aufwändig sanierte und erweitere Gebäude-Komplex ist heute als „Stadthöfe“ bekannt.
Öffentlich zugänglich ist auch der so genannte „Seufzergang“ – durch ihn wurden Gefangene von den Arrestzellen zu den Verhören geführt. An einer Hörstation können Berichte ehemaliger Gefangener abgerufen werden.
Öffnungszeiten und Führungen
Die Dauerausstellung in der Buchhandlung „Lesesaal“ ist montags bis samstags von 10 – 19 Uhr geöffnet. Die Ausstellung auf den Brückenarkaden ist jederzeit und ganztägig zugänglich. Regelmäßig werden außerdem zweistündige Rundgänge angeboten.
Die Stiftung „Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen“ entwickelt außerdem spezielle Angebote für Schulklassen. Termine für Vorträge und Führungen finden Sie unter www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/veranstaltungskalender/.
Anfragen und Buchungen werden telefonisch unter 040 – 428 131 544 oder per Mail an katharina.moeller@gedenkstaetten.hamburg.de entgegengenommen.
Seit 1981 hat eine Gedenktafel an die Nutzung des Stadthauses durch die Polizei Hamburg zur Zeit des Nationalsozialismus erinnert. In den 2000er Jahren wurde außerdem drei Stolpersteine verlegt, die an die im Stadthaus zu Tode gekommenen Gefangenen erinnert.