Quelle: Polizeimuseum Hamburg
Virtuell und mittendrin
Erleben Sie das Polizeimuseum Hamburg ab sofort auch virtuell.
Das Polizeimuseum Hamburg kann ab sofort immer und überall besucht werden: Mit einem digitalen Mausklick betritt man das größte Polizeimuseum Deutschlands auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten – der virtuelle 360-Grad-Museums-Rundgang macht es möglich.
„Wir sind begeistert, wie das Landeskriminalamt (LKA 38, Tatortrekonstruktion) mit seinem Knowhow und seiner professionellen Technik diesen Rundgang mit insgesamt 162 Panorama-Aufnahmen für uns erstellt hat“, freute sich der ehemalige Museumsleiter Dr. Leon Ziemer anlässlich der Präsentation des virtuellen Rundgangs.
Mit einer Internetverbindung kann wahlweise mit Smartphone, Tablet, Notebook oder PC durch alle Bereiche der Ausstellung spaziert werden, ohne das Museum wirklich zu betreten. „Wer sich bisher wenig vorstellen konnte, was in unserem Polizeimuseum drinsteckt, der kann sich jetzt vorab einen Eindruck von unseren Räumlichkeiten, der Themenvielfalt und den interaktiven Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene verschaffen “, so Dr. Leon Ziemer weiter.
Wer das virtuelle Erlebnis und den 3D-Effekt noch steigern möchte, benutzt zusätzlich eine VR-Brille.
Während das LKA 38 3D-Laserscanner bereits seit 2009 für die Tatortarbeit einsetzt, sei es eher zufällig zu der Zusammenarbeit mit dem Polizeimuseum gekommen. „Die digitale Tatortarbeit wird immer wichtiger und immer mehr. Und mit dem Polizeimuseum als „Einsatzort“ haben wir ein erstklassiges Übungsterrain gefunden. Wir konnten unsere Technik verfeinern und das Polizeimuseum hat seinen virtuellen Rundgang bekommen“, beschrieb Lena Maziull vom LKA 38 die Zusammenarbeit.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des virtuellen Rundganges wurde das LKA 38 schon jährlich für bis zu 90 Tatorte angefordert, welche dann umfassend mit Laserscannern erfasst worden sind. „Insbesondere bei Kapitalverbrechen, wie z.B. Tötungsdelikten, kommen unsere hochauflösenden 3D-Scanner zum Einsatz, aber auch bei schweren Verkehrsunfällen“, sagte Maziull. In ausgewählten Fällen komme insbesondere für die Hamburger Mordkommission immer häufiger die VR-Brille zum Einsatz.
Die virtuelle Rekonstruktion des Polizeimuseums verlief genauso wie bei einem echten Tatort-Einsatz: Zunächst wurden die Ausstellungsräume gescannt und direkt nach jedem Scanvorgang mit einer Panorama-Kamera fotografiert. Am Computer wurden dann diese Informationen zu einem farbigen 3D-Gesamtmodell verbunden. „Aus diesen Daten können wir maßstabgerechte Zeichnungen, virtuelle Panoramatouren und frei navigierbare 3D-Darstellungen generieren“, erklärte Maziull.

Die Ausstellung des Polizeimuseums umfasst Hamburgs über 200-jährige Polizeigeschichte, spektakuläre Kriminalfälle, gewährt Einblicke in die Methoden der Kriminaltechnik und Spurensicherung und ist unter anderem für seine Einsatzfahrten in dem echten aber halbierten Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn bekannt.