50 Jahre Banküberfall und Geiselnahme am Steindamm
Auch nach 50 Jahren ist die Erinnerung an ihren großen Bruder Uwe Faden kaum verblasst. Sie sei immer sehr stolz darauf gewesen, dass ihr neun Jahre älterer Bruder Polizist geworden war.
Am 18. April 1974 aber wird er hinterrücks von einem Bankräuber erschossen. Er hatte eigentlich schon Dienstschluss, als zur Mittagszeit der Einsatz „Alarmauslösung am Steindamm, Commerzbank“ aufläuft.
Unweigerlich kommen Marianne Nuszkowski die Tränen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Andreas Reiss ist sie heute im Polizeimuseum unser Gast.
Sie überreichen einen Polizeistern, den ihr Mann mit Kaffee-Maltechnik gezeichnet hat. „Es soll gleichermaßen Erinnerung und Mahnung sein für alle Polizistinnen und Polizisten, die bereit sind im täglichen Dienst ihr Leben in Gefahr zu bringen, um ein anderes Menschenleben zu retten“, sagt Marianne Nuszkowski.
Dieser Banküberfall mit Geiselnahme ging mit dem sogenannten „Finalen Rettungsschuss“ als einer der ersten Einsätze dieser Art des Mobilen Einsatzkommandos in die deutsche Polizeigeschichte ein.
Im Polizeimuseum ist er mit Film-, Foto, - und Tonaufnahmen sehr umfassend dokumentiert.
Uwe Faden war damals als einer der ersten Einsatzkräfte vor Ort und betrat die Bankfiliale, kurz darauf wurde er von dem Bankräuber erschossen.
Aus nächster Nähe war der Bankräuber damals erschossen worden, als er mit Messer und Revolver bewaffnet und einer Geisel als Schutzschild die Bank verlassen und in das bereitgestellte Fluchtfahrzeug steigen wollte.
Hunderte Schaulustige hatten sich damals um den Einsatzort versammelt und die Arbeit der Polizei behindert. „Mein Bruder war 34 Jahre alt, als das passiert ist.
Für seine Frau, seine zwei Kinder, seine Mutter, ja für alle Angehörigen war es der totale Albtraum“, erinnert sich Marianne Nuszkowski. Dass der Bankräuber die Dienstmütze ihres Bruders getragen und dann beim Verlassen der Bank provokant in die Luft geworfen habe, sei bis heute schwer auszuhalten.
Wir sind sehr bewegt und bedanken uns ganz herzlich beim Ehepaar Nuszkowski-Reiss für die vertrauensvolle Übergabe des ganz besonderen Polizeisterns – sie sind jederzeit im Polizeimuseum willkommen!