Polizeimuseum Hamburg

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200 Jahre Polizeigeschichte

Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch 200 Jahre Hamburger Polizeigeschichte.

Wie haben sich Selbstverständnis und Aufgaben der Polizei mit dem Wechsel der Staatsformen verändert? Welche Veränderungen trafen die Polizei nach der Kaiserzeit in der Weimarer Republik? Wie wandelte sich das Bild des Hamburger Polizeibeamten vom "Udel" zum Schutzmann in einer Großstadtmetropole?

Auf alle diese Fragen gibt die Ausstellung im Erdgeschoss des Polizeimuseums Antworten. Sie beginnt bei den Nachtwächtern, die Tag und Nacht in den Straßen Hamburgs patrouillierten und in den Abendstunden für die Schließung der Stadttore verantwortlich waren.

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© Polizei Hamburg

Mit der Gründung der Weimarer Republik wurde die Hamburger Polizei modernisiert und professionalisiert. Die Neuordnung der Polizei blieb jedoch stark militärisch ausgerichtet und entsprach nicht dem Ideal einer zivilen und republikanischen Polizei.
Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers im Januar 1933 wurden Gewaltenteilung, Pressefreiheit und Grundrechte abgeschafft. Staatspolizei, Kriminal- und Schutzpolizei unterstützten das Regime bei der Verfolgung politischer Gegner und gesellschaftlicher Minderheiten.
Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Demokratisierung prägten die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Aufgaben der Polizei wurden auf Strafverfolgung und Gefahrenabwehr beschränkt.

Das Reserve-Polizeibataillon 101
Erst mit der Gründung der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltung zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen 1958 wurden NS-Verbrechen systematisch verfolgt. Häufig führten die Ermittlungen jedoch aus Mangel an Beweisen zu keiner Anklage. Eine Ausnahme war das Strafverfahren gegen ehemalige Angehörige des Reserve-Polizeibataillons 101. Die Ermittlungen ergaben, dass das Bataillon während seines Einsatzes 1942/43 im besetzten Polen Massenerschießungen durchgeführt und an Deportationen der jüdischen Bevölkerung beteiligt war.

Auf dem Weg zur Bürgerpolizei
Noch bis Ende der 1960er Jahre ist das Verhältnis zum Bürger weitgehend autoritär-obrigkeitsstaatlich geprägt. Gesellschaftliche Umbrüche, wie die Studentenbewegung Ende der 1960er Jahre, veranlassen die Polizei, über ihr demokratisches Selbstverständnis nachzudenken.
Mit Beginn der 1980er Jahre öffnet sich die Polizei für die Einstellung von Frauen. Die Ausbildung wird weiter modernisiert und um Elemente der sozialen Kompetenz erweitert. In diesen Veränderungen deutet sich bereits ein neues Selbstverständnis der Polizei an, das seit den 1990er Jahren im Leitbild einer dienstleistungsorientierten Bürgerpolizei zum Ausdruck kommt.

alte Uniformjacke
© Polizei Hamburg